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martin luther is dead!/ LUTHER IST TOT!

A film by / Ein Film von

LUTHER IS DEAD

THE TEAM

A Videotape by
Frank Burckner

Die vermuteten Assoziationen und Bilder-stürze des sterbenden Luther, dargestellt mit Filmen, Texten und Bildern aus dem Stadtfest
LUTHER IST TOT, reflektiert im Anspruch, aus Geschichte zu lernen.

1 Zoll   Farbe  45 Min. 1984
Buch/Regie:  Frank Burckner
Bildregie: Hartmut Jahn
Kamera 1: Armin Fausten Kamera 2: Tom Preiss
Ton: E. Makkosch, A. Martin Toncollagen: Matthias Maile
Videotechnik:
J.L.Tinfiche, K. Preiss
Aufnahmeleitung   Juliane Kamolz
Schnitt: Goetz Meyer
Studio provideo berlin Tonstudio gep Berlin:
Charly Wiesenthal Bernhard Voss Festproduktion: 
Thomas Wagner
Szene: Maya Dubois Großfiguren: Uwe Krieger Kostüme:
D. Brocke  E. Hamme
Finanzen: Wolfgang Maaß


Cast /
es spielten und sprachen:

Bergpredigt:
Ingeborg Drewitz
Luther-Mönch:
Hermann Treusch
Luther-Rebell:    
Ulrich Kuhlmann
Luther-Junker:    
Wolfgang Bathke
Luther-Bauernfeind: Gerhard Friedrich
Luther-Prophet:     Eberhard Wechslberg
und
Eric Vaessen, Manuel Vaessen, Rainer Pigulla, Ulrich Hass, Erich Schwarz, Andreas Bißmeyer, Krikor Melikyan, Peter Schlesinger, Klaus Jepsen, Manfred Petersen, Helmut Kraus, Jons Dengler

Lied: Dirk Vogeley
Musik:           
Böhm, Hoffmann, Jaenicke, Wageringel

und
Berliner Laienspieler aus ev. und kath. Gemeinden, aus Schulen und der Jugendarbeit, Ärzte, Studenten, Rechtsanwälte und Pfarrer spielten: Bettler, Bauern, Schwärmer, Städter, Brauer, Bader, Nonnen und Mönche, Marketenderinnen und Landsknechte, Ritter und Rittersfrauen, Studenten, Hanswürste, Büttel, Drucker, Richter und Angeklagte, Gerichtsschreiber, Henker und Henkersknechte, Ausrufer und Herolde,             das NARRENSCHIFF von Sebastian Brandt, Stücke von Hans Sachs, 'Von dem großen lutherischen Narren' nach Th. Murner und Animateure.

Stadtfest an der Philharmonie, St.-Matthäus-Kirche Berlin (West), 30.10.1983

A Hartmut Jahn Filmproduktion Berlin
for Evangelisches Bildungswerk Berlin - Haus der Kirche - 1983.

EN

LUTHER IS DEAD - a festival, a film with seventy thousand people.
The festival: Luther's 5ooth birthday. Birthday 1983 At 4 p.m. the first act begins: Luther's death anniversary, his last hour. At 5 p.m. the dawn begins: the news of Luther's death is received differently by friends, by princes, townspeople, peasants, beggars and the Catholic classes. Luther's life stages are played out by six different actors, huge puppets high above the heads of the visitors: Frederick the Wise, Charles V, Fugger and Luther in the struggle for power and people. Night. At 7 p.m. the rocket is discovered behind the uncovered devil: Present 1983

The film: We call the film 'LUTHER IS DEAD' despite all the difficulties that this very title caused internally. It is a statement, a provocation and, for many, a lament - let it remain so. The complex, yet generally comprehensible language of the film montage made it possible to assemble the time of Luther, his language, the visitors to the festival site and our time from images and fragments of language as they might once again become visible and audible to a dying man in his last hour of death, according to a common assumption. The original sound from the celebration reflects the interest and excitement of the visitors and at the same time the public into which Luther worked and in which he wanted to work. The original pictures show the dynamic of movement, the gradually developing upright walk. The wind of corpses, which ends with the political balance sheet of Fugger and Charles V, is an adaptation of the wind blowing in Bergen - Belsen.

Luther's sentence 'But the just shall live by his faith' is a sentence of crisis: God's promise to man, heard anew in the crisis. Habakkuk spoke it when the Assyrian Empire fell, Paul when Rome burned under Nero, Augustine when the Roman Empire collapsed, then Luther. Sartre too might have said it in his own way. It is the belief that man remains upright or becomes upright again when he wakes up among the ruins of his systems and his history and hears the call: Adam, where are you? Luther's interpretation of Moses I, 1,27 'God created man in his image' means: God creates man as creative, so that God and man cooperate in the further process of creation. We also need these two sentences to live today. Strength, imagination, disappointment and reason - and that faith: these connections were to be assembled so that a mirror emerges through whose facets we can step in order to walk ourselves, to learn to walk for ourselves and with one another.
Frank Burckner Manfred Richter

The workbook LUTHER IST TOT by Frank Burckner with the collaboration of other authors edited by Manfred Richter and Hartmut Walsdorff was published by Wichern Verlag, Berlin (West) 1983 and is out of sale.

DE
LUTHER IST TOT   -   ein Fest, ein Film mit siebzigtausend Menschen    
Das Fest: Luthers 5oo. Geburtstag 1983                            
Um 16 Uhr beginnt der 1.Akt: Luthers Todestag, seine letzte Stunde. Um 17 Uhr beginnt die Dämmerung: die Nachricht von Luthers Tod wird von Freunden, von Fürsten, Städtern, Bauern, Bettlern und den katholischen Ständen unterschiedlich aufgenommen. Luthers Lebensstationen werden von sechs verschiedenen Darstellern gespielt, riesige Puppen hoch über den Köpfen der Besucher: Friedrich der Weise, Karl V., Fugger und Luther im Kampf um Macht und Menschen. Nacht. Um 19 Uhr wird hinter dem aufgedeckten Teufel die Rakete entdeckt: Gegenwart 1983
Der Film: Wir nennen den Film 'LUTHER IST TOT' trotz aller Schwierigkeiten, die gerade dieser Titel intern bereitete. Er ist eine Feststellung, eine Provokation und für viele eine Klage - so soll es bleiben. Die komplexe, dennoch allgemein verständliche Sprache der Filmmontage gab die Möglichkeit, die Zeit Luthers, seine Sprache, die Besucher des Festplatzes und unsere Zeit zu montieren aus Bild und Sprachfetzen wie sie, einer landläufigen Vermutung entsprechend, einem Sterbenden in der letzten Sterbestunde noch einmal sicht- und hörbar werden mögen. Der Originalton vom Fest spiegelt Interesse und Erregung der Besucherwider und zugleich die Öffentlichkeit, in die hinein Luther wirkte und in der er wirken wollte. Die Originalbilder zeigen die Bewegungsdynamik, den allmählich sich entwickelnden aufrechten Gang. Der Leichenwind, der mit der politischen Bilanz von Fugger und Karl V. endet, ist eine Adaption des Windes, der in Bergen - Belsen weht.

Luthers Satz  'Der Gerechte aber wird seines Glaubens leben' ist ein Satz der Krise: Die Gottesverheißung an den Menschen, neu gehört in der Krise. Habakuk sprach ihn, als das assyrische Weltreich stürzte, Paulus als Rom unter Nero brannte, Augustinus als das Römische Reich zusammenbrach, dann Luther. Auch Sartre könnte ihn auf seine Weise gesagt haben. Es ist der Glaube, dass der Mensch  dann aufrecht bleibt oder wieder wird, wenn er aufwacht zwischen den Trümmern seiner Systeme und seiner Geschichte und den Ruf hört: Adam, wo bist du?
Luthers Interpretation von Moses I, 1,27  'Gott schuf dem Menschen ihm zum Bilde' heißt: Gott schafft den Menschen als schöpferisch, damit Gott und Mensch im weiteren Vollzug der Schöpfung kooperieren. Diese beiden Sätze brauchen wir auch heute zum Leben. Kraft, Phantasie, Enttäuschung und Vernunft - und jener Glaube: diese Zusammenhänge waren zu montieren, damit ein Spiegel entsteht, durch dessen Facetten wir treten können, um selber zu gehen, den Gang zu lernen für uns und  miteinander.
Frank Burckner            Manfred Richter

Das Werkbuch LUTHER IST TOT von Frank Burckner unter Mitarbeit weiterer Autoren herausgegeben von Manfred Richter und Hartmut Walsdorff ist erschienen im Wichern Verlag, Berlin (West) 1983
und vergriffen.





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